Guten Morgen aus Indien… nach einem (leider) sehr kurzen Flug (wir schafften es nicht mal, unsere On-Board Unterhaltung fertig zu schauen: Rafi hat sich mittlerweile auf Bollywood, ich auf chinesische Billigproduktionen spezialisiert!) landeten wir schon in Tiruchirappalli. Es sollte ein seeeeeeehr langer Tag werden: in die Stadt fahren, Schliessfächer für die grossen Rucksäcke finden, den Busbahnhof ausfindig machen damit wir wissen wo wir am Abend hingehen mussten (wir hatten einen Nachtbus von Tiruchirappalli nach Nagercoil online reserviert), die Stadt noch erkunden und anschliessend den Nachtbus nehmen und endlich ausruhen! Grosses vor! 🙂

Willkommen geheissen wurden wir von einer riesigen Warteschlange an der Passkontrolle, die wir aber überspringen durften, da wir zusammen mit allen anderen komischen Exemplaren der homo touristicus Gattung, die ebenfalls ein E-Visum hatten, nach oben gebeten wurden. Wir dachten das sei die Erlösung, übernachten am Flughafen sei doch nicht angesagt – wurden allerdings schnell wieder enttäuscht als wir feststellen mussten, dass die für uns zuständigen Beamten eher dabei waren den Begriff „langsam“ neu zu definieren.

Zwei Stunden später sassen wir im Bus und kamen in der Stadt an. Uns wurde schnell klar, dass Schliessfach ein hierzulande noch nicht im Wörterbuch anzutreffender Begriff war, also beschlossen wir die Haltestelle für den Abend ausfindig zu machen, in der Hoffnung, dass dort etwas Derartiges gibt. Wir hatten einen AC (air conditioned) Sleeper Bus reserviert und für indische Verhältnisse nicht gerade wenig bezahlt, also dachten wir, dass der Busbahnhof wo solche Busse anhalten einigermassen in Ordnung aussehen muss. Da kommt mir nur noch das Lied von Ozzy Osbourne in den Sinn: „I’m just a dreamer… I dream the night away!“…  nicht nur, dass der Busbahnhof nicht so aussah, wie wir ihn uns vorgestellt hatten, sondern vielmehr gab es keinen Busbahnhof. Wir befanden uns an einer Kreuzung mitten im Nirgendwo umgeben von Strassenhunden, Abfallflüsse, welche ohne Wasser die Strassen überschwemmten, Tuk-Tuk Fahrern und Läden, welche nur noch anhand ihrer alten Werbeflächen und keineswegs anhand des Warenangebotes als solche identifiziert werden konnten. Ok… wo soll hier der Bus anhalten??? Ich meine, um Mitternacht hier im Nirwana nichts wissend zu warten und hoffen, dass wir am richtigen Ort sind (der jedoch kreuzeselsfalsch vorkommt) schien uns nicht unbedingt eine geniale Idee zu sein. Plan B war angesagt: so schnell wie möglich eine lokale SIM-Karte besorgen und die Busgesellschaft anrufen. Eine SIM-Karte suchend gelangten wir mit unserem Hab und Gut in einer Art Ghetto, nicht unbedingt ein Ort, an dem wir uns lange aufhalten wollten. Ok… Plan C: (bald haben wir das ganze Alphabet durch) zurück ins Zentrum, dort in einem teuren Hotel fragen ob wir unser Gepäck deponieren können und uns dann auf der Suche nach SIM-Karte und weiterführenden Infos machen.

Ihr werdet es nicht glauben, wir schafften es sogar Plan C umzusetzen… allerdings gab es einen Meilenstein: SIM-Karte! In Indien darf man angeblich als Tourist bzw. Nichtinhaber einer indischen ID keine hiesige SIM-Karte kaufen. Ich könnte höchstens meinen Anmeldezettel aus China zeigen, wo ich als Bürger der Dominikanischen Republik eingetragen bin, aber ob das genug nah dran ist? 🙂 Als wir fast jegliche Hoffnung aufgegeben hatten, trafen wir doch einen netten, Selfie-gierigen Verkäufer, der uns eine SIM-Karte auf seinen Namen kaufte solange wir einwilligten mit ihm ein Selfie zu machen. 🙂 Ob das an unserer Hautfarbe lag oder an der Tatsache, dass Rafi angeblich einem asiatischen Wrestler zum Verwechseln ähnlich aussieht ist uns immer noch schleierhaft… (übrigens: Rafi wurde bereits 2 Mal angehalten und fast um Autogramme gebeten! Darf ich also vorstellen: Rafi, der neue Wrestling-Star des Osten! :-))

Nachdem wir all diese Hürden hinter uns hatten und mit der Busgesellschaft abklären konnten, dass unser Bus tatsächlich im Nirwana anhalten würde, machten wir uns auf den Weg zu den hiesigen touristischen Sehenswürdigkeiten. Vieler Erklärungen bedarf es vermutlich nicht, die Bilder werden euch sämtliche Aspekte sehr deutlich zeigen. Kurz zusammengefasst: das hier ist nichts für sanfte Gemüter! Armut, Elend, Faulheit, Ignoranz, Abfallberge… all dies weckt in einem eine undefinierte Gefühlsachterbahn, welche Zorn, Entsetzen, Ekel, Wut, Mitleid und Abneigung umfasst. Dabei stellt man sich die ganze Zeit eine einzige Frage: wie kann man so leben? wie kann es dazu gekommen sein? Wir hoffen, die restlichen Tage in Indien werden uns einige Erklärungen liefern! Gab es etwas Sehenswertes in dieser Stadt? Nichts Wahrnehmbares… zu viel Dreck, der dies leider verdeckt.

Wir freuten uns eigentlich diese Stadt am Abend zu verlassen und kamen mit der Schweizerischen Überpünktlichkeit an unserer Kreuzung mitten im Nirgendwo an. Wir waren eine äusserst seltsame Erscheinung um die Zeit für alle Strassenpenner, Strassenhunde und Tuk-Tuk Fahrer in der Gegend. Der Bus sollte um Mitternacht fahren… der Konjunktiv ist hier eindeutig der richtige Modus… im Indikativ würde dies jedoch heissen: Der Bus wird nicht um Mitternacht fahren, sondern erst gegen 2 Uhr morgens, da er eine noch unbestimmte Verspätung hat! Warten war angesagt… an der Strassenecke am Boden, mit den Tuk-Tuk Fahrern, die unseren Mückenspray als Deo missbrauchten und sich bald mit uns anfreundeten, mit den Strassenhunden, die Wache hielten und den Strassenlaternen, die ab und zu den Geist aufgaben und uns dunkle Momente bescherten. Diese Erfahrung war unser Highlight aus Tiruchirappalli… das sagt bereits viel über die Stadt aus, oder? Übrigens: die Tuk-Tuk Fahrer waren die einzigen, die tatasächlich bestätigen konnten, dass der Bus dort anhalten würde, sonst war die Haltestelle allen anderen unbekannt. Das Interessante daran war, dass wir die Chance hatten, den Leuten ein wenig zuzuschauen: in der Nacht ist nicht tote Hose, viele sind noch wach, aber doch nicht ganz. Es herrscht eine allgemeine Lethargie-Stimmung: Leute bewegten sich in einer Art Zombie-Modus hin und her, taten so als ob sie arbeiten würden, niemand war wirklich im Stress oder hatte einen Zeitplan. Zeitpläne sind allgemein ein Fremdwort: ob man tagsüber arbeitet oder eher in der Nacht, ob man überhaupt arbeitet oder einfach so tut als ob…. alles egal, alles easy, alles locker! Busse fahren die ganze Nacht, da nicht geschlafen wird, aber man ist auch nicht wach… während in China tagsüber robotermässig geschuftet wird und der ö.V. bereits um 21 Uhr sistiert wird weil das ganze Land in einen Tiefschlaf versinkt um mit aufgeladenen Batterien den darauf kommenden Tag in Angriff zu nehmen wird hier in Indien einfach lethargisch existiert, ohne jegliche Gedanken an morgen.

Natürlich kam unser Bus nicht um 2 Uhr, sondern erst um 3 Uhr morgens, natürlich hätten wir ihn fast verpasst, wären wir ihm nicht nachgerannt, natürlich konnte der Chauffeur ein E-Ticket nicht mal lesen, natürlich waren die Betten im Bus unbequem und die Luft stickig… aber wir waren dermassen erschöpft, dass wir keine Kraft mehr hatten um uns zu beschweren. Gute Nacht miteinander… bis in 5-6 Stunden wieder am nächsten Ziel!

Buna dimineata din India … dupa un zbor (din pacate) foarte scurt (nu am avut timp nici macar pentru a ne uita la un film pana la sfarsit: Rafi s-a specializat intre timp in productiile Bollywood din avion iar eu in cele chinezesti!) am si aterizat in Tiruchirappalli. Urma sa fie o zi foooooooarte lunga: mers in centrul orasului, gasit dulapuri de bagaje pentru rucsacurile mari, aflat unde este autogara de unde urma sa ne plece autobuzul seara (rezervaseram online deja un autobuz de noapte de la Tiruchirappalli pana la Nagercoil), vizitat cat putem din oras si in cele din urma urcat in autobuz si in sfarsit odihna! Aveam ceva planuri! 🙂

La aeroport am fost intampinati de o coloana imensa la controlul de pasapoarte. Cand insa am fost rugati sa poftim un etaj mai sus impreuna cu toate celelalte exemplare ciudate din rasa homo touristicus cu viza online ne-am bucurat mult prea devreme sperand ca totusi nu va trebui sa innoptam la aeroport… insa ne-am revenit foarte rapid din euforie cand am constatat ca functionarii care urmau sa ne verifice actele aveau mai degraba de gand sa redefineasca termenul de “incet”.

Doua ore mai tarziu am ajuns si noi in oras. Foarte rapid ne-am convins de faptul ca dulap pentru bagaje era o notiune care inca nu-si gasise calea in dictionarele locale. Acestea fiind spuse am decis sa cautam autogara de unde avea sa plece seara autobuzul nostru, cu gandul ca macar acolo vom gasi un serviciu de bagaje. Autobuzul pe care il rezervasem era unul cu aer conditionat, ba chiar tip sleeper (deci puteai sa te intinzi) si am platit un pret nu chiar nesemnificativ pentru standarde indiene, bineinteles ca ne-am imaginat ca locul de unde acest gen de autobuze pornesc arata pe masura. Din pacate acum retrospectiv nu imi vine altceva decat hit-ul lui Ozzy Osbourne in minte: „I’m just a dreamer… I dream the night away!“… nu doar ca autogara nu arata precum ne-o imaginaseram noi, ci autogara lipsea cu desavarsire. Ne aflam la o intersectie la mama naibii, inconjurati de caini vagabonzi, de rauri de gunoaie care inundau strazile, de soferi de tuk-tuk si de magazine care puteau fi identificate ca atare doar datorita reclamelor ingalbenite de vreme si nicidecum datorita marfurilor oferite spre vanzare. Ok… aici va opri autobuzul? Nu am fost incantati de idea de a astepta aici in miez de noapte habarnisti si doar sperand ca ne aflam la adresa corecta, desi totul parea sa demonstreze contrariul. Planul B: sa facem de rost cat se poate de repede de o cartela telefonica locala si sa contactam compania de transport la care rezervasem pentru a afla exact unde este statia de plecare a autobuzului. Zis si facut: in cautare de o cartela telefonica am ajuns cu toate catrafusele dupa noi intr-un fel de cartier gen ghetto, loc in care nu ne-a suras deloc ideea de a poposi mai mult. Astfel incat am trecut rapid la planul C (pana la urma trecem in revista intreg alfabetul): mergem inapoi in centru, gasim un hotel scump si incercam sa lasam bagajele la receptie si ulterior cautam o cartela telefonica si aflam tot ceea ce trebuie.

Nu o sa va vina sa credeti insa am si reusit sa punem in aplicare planul C … singura piatra de hotar fiind achizitionarea unei cartele telefonice. Se pare ca in India nu ai dreptul sa fii in posesia unui numar local ca simplu turist. Pentru a achizitiona o cartela locala ai nevoie de o carte de identitate indiana. Singurul lucru pe care eu l-as fi putut arata ar fi fost confirmarea de inregistrare de la politia din China unde figuram drept cetatean al Republicii Dominicane, insa banuiesc ca nu ar fi fost de ajuns. 🙂 Pe cand mai ca pierduseram orice speranta ca va fi posibil, am dat peste un vanzator foarte simpatic si dornic de selfie-uri cu straini ca si noi, care s-a oferit in schimbul pozei sa ne cumpere cartela pe numele sau. 🙂 Nu am aflat nici pana acum daca l-a impresionat statutul nostru de homo touristicus (probabil ca am fost singurii turisti europeni in acel oras in ultimii 5 ani) sau asemanarea lui Rafi cu un wrestler asiatic. (apropos: este deja a doua oara ca Rafi este oprit si mai ca rugat sa semneze autografe! Este placerea mea de a vi-l prezenta pe Rafi, noul star al lumii wrestlingului din imperiul de rasarit! :-))

Dupa ce am trecut peste toate aceste piedici si am reusti intr-un tarziu sa aflam de la compania de transport ca statia autobuzului nostru se afla intr-adevar la acea intersectie din Nirvana, am decis totusi sa vedem si noi ce era de vazut prin oras. Probabil ca nu sunt necesare multe explicatii, pozele fiind foarte graitoare. Pe scurt: acest oras nu este un loc pentru cei cu nervii slabi! Saracie, mizerie, lene, ignoranta, mormane de gunoaie… toate acestea trezesc in tine un amalgam nedefint de sentimente si reactii: de la furie, consternare, scarba, respingere pana la mila si compatimire. In tot acest timp iti pui o singura intrebare: cum se poate trai asa? Cum s-a ajuns pana aici? Speram ca pe parcursul sederii noastre in India vom afla raspunsul la aceste intrebari si vom primi cateva explicatii. Exista ceva punct de interes turisic, ceva ce merita vazut in acest oras? Nimic perceptibil… prea multa mizerie care din pacate acopera totul!

Ne-am bucurat ca nu trebuie sa stam mult pe aici si ca urma sa avem autobuzul spre urmatoarea destinatie in aceeasi seara. Mai punctuali decat un ceas elvetian am ajuns la acea intersectie la mama  naibii ca nu care cumva sa pierdem autobuzul. Bineinteles ca pentru toti oamenii fara adapost de prin imprejurimi, pentru cainii vagabonzi si soferii de tuk-tuk din zona am fost o aparitie cel putin atat de interesanta si fascinanta ca si a 8-a minune a lumii. Autobuzul ar fi trebuie sa plece la miezul noptii. Ar fi trebuit… conditional-optativul este intr-adevar modul potrivit de exprimare, aceasta afirmatie in indicativ fiind cel mai bine transpusa in felul urmator: autobuzul nu va pleca la miezul noptii, ci abia pe la 2 dimineata, autobuzul are o intarziere pe perioada nedeterminata. Nu am avut ce sa facem decat sa asteptam… la colt de strada, pe jos, impreuna cu soferii de tuk-tuk care ne-au folosit incantati spray-ul de tantari pe post de deodorant si cu care ne-am imprietenit foarte repede, impreuna cu cainii vagabonzi care ne pazeau si cu stalpii de lumina de pe strada care somnorosi fiind ne lasau din cand in cand in intuneric bezna. Aceasta experienta a fost punctul culminant al intregii sederi in Tiruchirappalli… asta spune multe despre acest oras, nu-i asa? Partea interesanta a fost insa faptul ca astfel am avut posibilitatea de a observa un pic comportamentul oamenilor in timp ce asteptam autobuzul. Am constatat ca noaptea nu moare sau adoarme totul, multa lume este inca treaza si in miscare…. si parca totusi nu. Este o letargie generala, o atmosfera de inertie: oamenii se misca de colo-colo de parca ar fi niste zombie in transa, dadeau impresia ca ar munci ceva chiar daca nu munceau nimic, nimeni nu era stresat, nu avea un orar pe care trebuia sa il respecte. Orarele sunt in general o notiune ininteligbila: nu conteaza daca lucrezi in timpul zilei sau in timpul noptii, daca lucrezi sau doar lasi impresia ca o faci… nu conteaza nimic, totul este indiferent, easy, fara stres! Autobuzele circula intreaga noapte avand in vedere ca nu se doarme, ceea ce nu inseamna insa ca oamenii sunt treji… in timp ce in China se lucreaza in ritm robotic de dimineata pana seara iar seara la orele 8-9 transportul in comun este deja sistat pentru ca intreaga tara se cufunda intr-un somn profund pentru a-si incarca bateriile pentru ziua urmatoare, aici in India se respira doar, se exista nu se traieste, se simte o letargie generala in care gandul la ziua de maine nu isi are locul.

Bineinteles ca autobuzul nostru nu a venit la ora 2, ci la ora 3 dimineata, bineinteles ca aproape ca l-am fi pierdut daca nu am fi alergat dupa el, bineinteles ca soferul nu a fost in stare sa citeasca si sa inteleaga biletul nostru online, bineinteles ca paturile au fost incomode si aerul inauntru apasator… insa noi eram intr-atat de epuizati incat nici macar nu mai aveam putere sa ne plangem de ceva. Noapte buna va dorim… pana in 5-6 ore la noua destinatie!