Annapurna Base Camp Trek (Rafi und Patric) 5. September – 14. September 2017

Am nächsten Tag hat unser Trekking begonnen. Am Morgen früh hat uns unser Guide im Hotel abgeholt und wir sind zur Busstation gegangen. Es ist eher eine Strasse als eine Busstation, an welcher sich die Busse aneinanderreihen, so etwa gegen 100 Stück. Unser vorreservierte Bus soll uns nach Pokhara bringen (ca. 10 Minuten suchen). Wir waren etwas schockiert, als wir unseren Porter an der Busstation getroffen haben, denn er ist nicht viel älter als 18! Der Guide hat uns fest versprochen, dass er sehr stark wäre. Wir hatten etwas schlechtes Gewissen, dass wir soviel eingepackt haben (für uns als Informatiker dürfen natürlich ein Notebook, eine Powerbank und diverse Ladekabel nicht fehlen).

Rafis Magen hat sich leider nicht beruhigt und er ist bei jedem Stopp sofort mit einer WC-Rolle aufs WC gegangen. Er hat mir Leid getan, dass er unter diesen Umständen eine 7 Stündige Busfahrt über sich ergehen lassen musste. Da sich der Zustand auch am Abend nicht verbessert hat, haben wir uns entschieden, in Pokhara ins Spital zu gehen. Auch das war ein Erlebnis: Nachdem wir die “Eintrittsgebühr” von 14 CHF bezahlt haben, hat ein Arzt Rafi untersucht. Er hat eine Blut- und Stuhluntersuchung angeordnet (weitere 21 CHF bezahlt). Nach 30 min hatten wir das Resultat und der Arzt hat Rafi verschiedene Medikamente und Pülverchen verschrieben (kann man gleich im Spital kaufen, Total 6 CHF). Am Schluss waren wir nicht viel länger als eine Stunde im Spital und wussten, was los ist. Rafi hat seine Medikamente schön brav genommen und am nächsten Tag konnten wir unsere Wanderung wie geplant starten, weil es Rafi schon wieder sehr gut ging und der Durchfall aufgehört hat! Unsere Wanderung wird von den Nepalesen übrigens Coca Cola Tour genannt, weil Kleti und Pleti diese Wanderung macht…

Wir haben also unsere Wanderung in Phedi gestartet. Es hat kein leichtes Angewöhnen gegeben: Uns hat eine steile Treppe, sehr hohe Luftfeuchtigkeit und hohe Temperaturen erwartet. Und die Treppen scheinen die Nepalis angetant zu haben: Sie werden uns die nächsten Tage begleiten. Und eine weitere Erkenntnis haben wir gemacht: Wenn gemäss dem Programm der Start bei 1000 m.ü.M. ist und die Übernachtung auf 1800 m.ü.M., heisst das nicht, dass man nur 800 Höhenmeter macht. Der Weg überquert verschiedene Täler und Hügel (sogar über das Ziel, zum oberen Beispiel über 2100 m.ü.M.) oder führt von der einen Flussseite zur anderen…und dazwischen gibts natürlich Treppen.
Von den Lodges waren wir überrascht: Sie haben eine recht grosse Karte im Restaurant: für mich gibts sogar Pasta! Und Coca-Cola gibts natürlich auch (siehe oben…), wobei der Preis je nach Höhe von 2.20 CHF für 5 dl bis 3.60 CHF für 1.8 dl reicht. Häufig kann man mit lauwarmem oder sogar heissem Wasser duschen und die Zimmer sind gar nicht so schlecht. Wir sind aber trotzdem froh, einen Schlafsack dabei zu haben (der Porter trägts ja), damit wir nicht direkten Kontakt zum Bettüberzug haben. Es ist etwas unklar, wie häufig der gewaschen wird…

Unsere Wanderung führt uns in den “unteren” Höhenmetern bis 3200 m.ü.M. durch recht dichten Urwald und wir überqueren verschiedene Bäche über mehr oder weniger vertrauenswürdige Brücken. Ein Geländer hats normalerweise nicht und zwischendurch sind die Bretter, auf denen man über die Brücke geht, etwas löchrig…
Und auch oberhalb der Waldgrenze ist es sehr grün, auch die Felswände sind mit Moos bewachsen. Von hier hat man auch eine grandiose Sicht auf zum Teil über 8000 m hohe Berge! Und da unser Guide nach seinen Aussagen das Wetter beeinflussen kann (I put the clouds in my pocket, siehe oben) hatten wir auch eine sehr schöne Sicht.

Am Samstag sind wir im ABC (Anapurna Base Camp) auf fast 4200 m.ü.M. angekommen. Auch hier gibts alle Angenehmlichkeiten: Warme Dusche, ein beheizter Essensraum, eine recht grosse Speisekarte und theoretisch WiFi (falls grad keine Wolken im Wege sind). Rafi und ich haben begonnen, Schach zu spielen (wie sich herausstellte, ist Rafi ein Profi) und ich habe normalerweise verloren (ausser wenn Rafi so nett war, und mich auf meine schlimmsten Fehler aufmerksamgemacht hat). Nach einiger Zeit hat uns eine ganze Gruppe Chinesen zugeschaut und Rafi und mir diverse Tipps und Strategieempfehlungen abgegeben. Am Schluss hat es noch ein Spitzenspiel zwischen Rafi und einem Guide gegeben (Details zum Ausgang des Spiels lassen wir hier weg).

Nach etwa 6 Tagen Wanderung sind wir langsam wieder in besiedelte Regionen herunter gekommen und dort hatte es endlich wieder Mobile-Empfang. Rafi und ich mussten sofort Pause machen und für etwa 15 Minuten E-Mails und so checken und sicherstellen, dass während dieser Zeit die Welt nicht den Bach herunter gegangen ist. Ihr könnt Euch ja vorstellen, wie der Guide und der Porter uns komisch angeschaut haben… Der Guide hat mir später gezeigt, dass sein Mobilephone noch immer 30 % Ladung hat, obwohl er es auf der Wandung nie aufgeladen hat (ein altes Nokia halt).

Nach 8 Tagen sind wir wieder nach Pokhara zurückgekommen und am nächsten Tag wie gewohnt mit einem Bus nach Kathmandu zurückgefahren. Diesmal hat die Fahrt aber 11 Stunden gedauert, weil wir auf dem Weg ein paar Stunden Stau hatten. Eine 10 min Verspätung der SBB wirkt im Vergleich plötzlich lächerlich…

Zurück in Kathmandu haben wir noch ein paar Sehenswürdigkeiten besucht und vorallem den Caipi nachgeholt. Wie sich herausgestellt hat, ist es nicht so einfach, in Nepal saure Limetten (wie bei uns) zu bekommen. Die “normalen” Limetten in Nepal sind süss! Trotz allen Unwegsamkeiten haben wir aber am Abend unseren Caipi getrunken (zu Hause ist er halt besser, aber er hat auch betrunken gemacht) und am nächsten Tag hat Rafi mich auf dem Flughafen begleitet, weil meine Ferien in Nepal schon wieder fertig sind.

 

 

Ina und Rafi, vielen Dank, dass ihr mich in Nepal in Empfang genommen habt. Ich habe die zwei Wochen sehr genossen!

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